Spendenprojekt „Hausbau“

Location: Antigua / Guatemala
Wetter: wolkig, aber warm
Zeitunterschied: -8 Std.

Am 29. Mai 2010 traf der erste Pazifik-Tropensturm der Saison mit voller Wucht auf die Länder Guatemala, El Salvador und Honduras. Guatemala ist seither vom Ausmaß des gewaltigen Sturmes am stärksten betroffen. Mehr als 150 Menschen verloren ihr Leben, tausende Opfer leben noch immer ohne ein Dach über dem Kopf oder sind bei Bekannten untergekommen…viele von Ihnen stehen vor dem NICHTS.


Am 3. Juni sind wir in Guatemala angekommen und haben viel von den Zerstörungen gesehen. Bereits am darauffolgenden Samstag (5. Juni) sind wir mit einigen freiwilligen Helfern nach San Miguel – in der Nähe von Antigua – gefahren. Dort haben wir kräftig mitangepackt und Geröll sowie Schlamm beseitigt. Wir haben bereits darüber berichtet…
Vor ca. 2 Wochen haben wir dann Silvia Tabin aus San Miguel kennengelernt. Silvia hatte einst in unserer Spanischschule gearbeitet und durch den Tropensturm ALLES verloren. Ohne Haus, persönliche Sachen, Kleidung, Schuhe und Nahrung ist sie mit ihrem Mann Jorge und den 3 Kindern zeitweise bei ihren Eltern untergekommen. Doch das ist nur eine Notlösung, da bereits mehrere Familienmitglieder, die im Sturm ebenfalls alles verloren hatten, dort wohnen.
Unserem Spendenaufruf sind einige unserer Leser gefolgt und haben uns bei unserem Vorhaben unterstützt. Somit konnten wir Baumaterialien für ca. 300 € kaufen. Hier in Guatemala entspricht diese Summe mindestens Drei-Monatsgehältern eines Durchschnittsverdieners. Mit diesem Geld war es uns möglich,
– 250 Hohlblocksteine
– 10 Sack Zement
– Holz zur Verkleidung
– Kies und Steine für das neue Häuschen
– sowie etwas Essen, Schuhe, Kleidung und Spielzeug
zu kaufen.
Die Familie hatte bereits eine kleine Sachspende für das Dach und ein wenig Holz von der Kirche erhalten. Damit waren die „Zutaten“ für das neue Haus komplett.
Am vergangenen Freitag (25. Juni) sind wir gemeinsam mit unseren Lehrern nach San Bartolo auf das neue – ehemalige Grundstück der Eltern gefahren. Dort wurden bereits sämtliche Baumaterialien durch den hiesigen „Baumarkt“ angeliefert. Wir haben sogleich die Materialien von der Straße zum Bauplatz verräumt und begonnen, den Beton anzurühren. Das ist nicht ganz so einfach wie in Deutschland. Hier fehlt jegliches „schweres“ Gerät, einen Betonmischer gab es nicht. So haben wir den Beton auf einer Freifläche mit Wasser aus Eimern und Spaten angerührt und das Fundament des Hauses händisch gegossen. Dies gestaltete sich bei 30 Grad und viel Sonne als ziemlich mühsam. Wir waren mehr als geschafft. Dennoch waren wir sehr glücklich, helfen zu können. Mit vereinten Kräften konnten wir am Freitag und Samstag den Fußboden dieses kleinen, doch recht simplen Hauses fast fertigstellen. Nun wird die Familie gemeinsam mit Freunden die Wände mit Holz „hochziehen“.
Auch wenn die Arbeit für uns sehr beschwerlich war, so sind wir doch sehr froh, Familie Tabin getroffen zu haben. Durch unsere kleine Hilfestellung werden Silvia, Jorge und die Kids Karla (12 Jahre), Alexander (10 Jahre) sowie Bryan (8 Jahre) bald in einem neuen Häuschen wohnen. Es ist nur ein kleines Glück was wir schenken konnten, aber für die Fünf und ihre Familie bedeutet es die Welt. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, diese Menschen zu erleben. Besonders ihre Dankbarkeit ist nicht in Worte zu fassen. Es war unsagbar rührend, wie wir im Hause Tabin empfangen wurden – diese Momente werden wir noch lange in unseren Herzen tragen. Wir wollen weiterhin mit Silvia und ihrer Familie in Kontakt bleiben und hoffen, dass uns das gelingt. An dieser Stelle auch nochmals ein großer Dank an die fleißigen Spender von Familie Tabin und uns. Bitte weiter so, damit wir noch vielen Notleidenden helfen können…

Ein Gedanke zu „Spendenprojekt „Hausbau“

  1. Bei euch beiden bekommt der Spruch: „jeden Tag, `ne gute Tat“ seinen Sinn!!!
    Es ist schön zu hören, was man mit selbstlosen Einsatz und ein bisschen Geld erreichen kann. Das das Lächeln der Menschen, denen ihr geholfen habt, für immer in euren Herzen brennen wird und euch selbst immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird, dafür würde ich doch meine Hand glatt ins Feuer legen…
    Ich wünsche euch weiterhin so schöne bewegende Erlebnisse.

    Fühlt euch lieb gedrückt,
    das Anjalein

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