Location: Deutschland
Wetter: nicht so toll
Im ersten Moment kamen wir uns etwas verloren vor, als wir den Berliner Hauptbahnhof erreichten. Wollte uns denn wirklich niemand begrüßen? Nein… da waren sie doch: Coreen und ihre Familie… sie hatten nur am anderen Ende des Bahnsteiges gewartet und kamen uns nun entgegengerannt.
Nach der ersten tränenreichen Begrüßung, natürlich vor Glück, hatten die Vier auch gleich eine faustdicke Überraschung für uns parat. Pellkartoffeln mit Quark, Zwiebeln und Leinöl… ein einfaches spartanische aber leckeres Mahl, auf das wir uns schon monatelang gefreut hatten. Zum Genuss unserer Lieblingsspeise nutzten wir dann die Räumlichkeiten eines internationalen Bulettenrösters mit angeschlossenem Café. Und eh wir uns versahen, waren drei Stunden mit interessanten Gesprächen und unsere Mägen mit Kartoffeln gefüllt. Gern wären wir noch länger bei Coreen und ihren Lieben geblieben, hätten wir nicht noch einen letzten Weg bis in unserer Heimatstadt Weißwasser zurückzulegen gehabt. Danke für eure herzliche Begrüßung – Coreen, Domi, Lin und Ceddy.
Die Möglichkeiten sich am Bahnsteig in Weißwasser zu verfehlen sind recht begrenzt. Und so hatte unser familiäres Begrüßungskommando keine Mühe, uns in Quarantäne zu nehmen. Ja richtig gehört: „Quarantäne“. In Anspielung an die uns seit fast zwei Monaten quälenden Spätfolgen der Röteln, die sich etwas später aber als Chikungunya Fieber herausstellen sollten, wurden wir zunächst von der Außenwelt abgeschirmt und mussten alle Krankheiten dieser Welt mit einem kräftigen Schluck Glühwein wegspülen, bevor wir die heimische Wohnung betreten durften.
Um die Frage der Fragen gleich vorweg zu beantworten: Wir fühlten uns bei unserer Rückkehr nach Deutschland so, als hätten wir die Heimat nie verlassen. Es hat sich rein gar nichts verändert. Warum auch – „Never change a winning team“, fällt mir dazu ein und schaut man sich mal das Meinungsbild zu Deutschlands in aller Welt an, bestätigt sich dieser Eindruck voll und ganz.
Am meisten haben wir uns natürlich darauf gefreut, unsere Familien und Freunde wiederzusehen… und da hat sich so einiges geändert. Nicht nur, dass unzählige Kinder das Licht der Welt erblickt haben – nein – auch eiserne Junggesellen hatten nun plötzlich einen festen Partner an ihrer Seite ;)?
Auf eine weitere typisch deutsche Konstante hatten wir uns schon im Vorfeld eingestellt, da diese für uns seit Reisebeginn recht gewöhnungsbedürftig geworden ist – das etwas bescheidene Wetter.
Nichtdestotrotz haben wir uns sehr auf den Besuch zu Hause gefreut.
Sicher haben sich einige von euch auch gefragt, wieso wir einen Abstecher nach Deutschland unternommen haben. Die Gründe sind vielschichtig. So mussten wir zum einen neue Ausrüstung aufnehmen und alte in Deutschland zurücklassen, zum anderen hatten wir jede Menge von Deutschland aus zu organisieren, um die Weiterreise zu ermöglichen. Darunter fielen zum Beispiel Dinge wie neue Pässe beantragen oder Versicherungen abschließen. Ganz nebenbei stand aber auch Weihnachten vor der Tür mit jeder Menge an Zuwendungen. Aber vor allem wollten wir unsere Lieben mal wieder in die Arme schließen.
Auch wenn wir manchmal Probleme hatten, alle Verabredungen mit Familie und Freunden unter einen Hut zu bringen, schafften wir es letztendlich doch fast alles unter Dach und Fach zu bekommen. Für uns waren diese Zusammenkünfte mehr als wertvoll, gaben sie uns doch die Möglichkeit wieder einmal über Gott und die Welt mit Euch zu quatschen… was wir sehr genossen haben. Gerade an diese Treffen mit euch erinnern wir uns dann gerne zurück, wenn wir irgendwo auf dieser Welt unterwegs sind.
Und da auch fünf Wochen in Deutschland wie im Fluge vergehen, stand recht bald auch schon wieder unsere Abreise an – was uns die Möglichkeit gibt, euch einen Ausblick nach vorn zu geben. Wir werden unsere Reise in Afrika und im speziellen in Südafrika fortsetzen. Wir wollen in Kapstadt leben und auch arbeiten. Wie lange wir bleiben werden, können wir heute noch nicht abschließend sagen. Lassen wir uns einfach mal überraschen.
In diesem Sinne freuen wir uns darauf, euch in den nächsten Monaten einen neuen Kontinent näher bringen zu können und verbleiben mit ganz lieben Grüßen bis zum nächsten Mal… dann schon aus Südafrika.
Eure zwei Weltreisenden
Angie & Thomas
PS: Im Anhang findet ihr ein paar Bilder über unseren Aktivitäten in der Heimat. Wie immer nicht alles so ernst nehmen.