Wir hatten gestern unseren ersten harten Hilfseinsatz in San Miguel. Hart nicht etwa, weil die Arbeit beschwerlich war…nein hart, weil es unsere Herzen zutiefst berührte. Der erste Tropensturm dieser Hurrican-Saison hat in einigen Bergregionen schwere Verwüstungen und Elend zurückgelassen.
Die humanitäre Hilfe läuft leider nur schleppend an. So haben sich private Institutionen und Personen zusammengeschlossen, um schnelle Hilfe zu leisten. Über den Aushang in unserem Hostel haben wir uns diesen angeschlossen und sind gestern mit Gummistiefel, Arbeitshandschuhen und Schaufel losgezogen. In einen Gruppe, die sich aus Deutschen, Schweizern, Engländern, Neuseeländern und einem Japaner zusammensetzte, wurden wir in das zum Teil völlig zerstörte Dorf ganz in der Nähe von Antigua gefahren. Nach einer kurzen Einweisung wurden wir von zwei Einheimischen – fast noch Teenagern – zu unserem Arbeitsort begleitet. Was uns dort erwartete, übertraf jegliche Vorstellung. Unmengen von Matsch und Schlamm, Müll, verwüstete Straßen und Häuser. Es war unendlich traurig. Wir kämpften uns mit Hacke, Schaufel und bloßen Händen durch den Schlamm, sammelten den Müll auf und schaufelten den ganzen „Schlodder“ zusammen, damit dieser von dem einzigen Bagger in dieser Straße weggeräumt werden konnte. Wir zogen nach ca. 2 Stunden weiter in einen Häuserbereich, der als dieser kaum noch zu erkennen war. Wir standen auf mindestens 3 Meter Schlamm und Geröll – unter uns 9 Häuser begraben. Es fällt uns schwer, darüber nachzudenken, wieviele Menschen noch vermisst werden. Dabei überfällt uns ein kalter Schauer…vielleicht auch deshalb, weil wir erlebt haben, wie die Menschen in diesem Dorf mit ihrem Schicksal umgehen und dieses ertragen. Wir wurden so herzlich von ihnen empfangen und mit Getränken, Kuchen und einem typischen Mittagessen bewirtet. Was aber eigentlich überhaupt nicht nötig war, denn wir wollten doch einfach nur helfen…
Es war ein harter, aber doch guter Tag für uns. Unsere Gefühle und Erlebnisse lassen sich kaum in Worte kleiden. Nach getaner Arbeit waren wir jedoch glücklich, ein Teil dieser Hilfsmaßnahmen sein zu dürfen. Es ist unbeschreiblich wie gut Helfer und Einheimische zusammenarbeiten – Hand in Hand. Und das alles rein privat organisiert; wir konnten leider keine Hilfe durch die bekannten Hilfsorganisationen entdecken. Das macht uns traurig…
Wir möchten gern mehr tun. Wir werden noch ca. 4 Wochen in Guatemala bleiben und sicher noch das ein oder andere mal mit Schaufel und Eimer helfen. Doch es wird noch mehr benötigt. Die Dorfbewohner von San Miguel benötigen Decken, Kleidung und vorallem Lebensmittel. In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals auf unsere Spendenaktion hinweisen. Bereits mit 5 Euro können wir Wasser und Lebensmittel kaufen, die wir dann selbst organisiert in das Dorf bringen. Es würde uns sehr freuen, wenn wir noch mehr helfen können. Wenn jemand Interesse hat, uns bei unserer Hilfe für die lokale Bevölkerung zu unterstützen, kann er unter der Rubrik „Spendenaktion“ die notwendigen Informationen erhalten. DANKE…
Hallo ihr 2,
bewundernstwert, dass ihr so fleißig mit anpackt. Schön, dass ihr den Einwohnern soviel zurückgeben könnt. Näher könnt ihr den Menschen dort ja nicht kommen.
Wir wünschen euch weiterhin eine gute Zeit mit einem Lächeln im Gesicht.
liebe Grüße von uns beiden….