Auf Stippvisite im Land der Scheichs

Location: Iran
Wetter: kühl und trocken
Zeitunterschied: + 2,5 Std.

Seit dem 2. Dezember reisen wir unserem Heimaturlaub entgegen und haben bereits unseren ersten Stopp auf dem Weg dorthin in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingelegt. Die Emirate, welche von Backpacker meist nur zum Umsteigen in einen anderen Flieger genutzt werden, waren für uns sechs Tage lang ein angenehmer Ort, um nach unserem Indienaufenthalt Kraft zu tanken. Aber nicht nur das. Wir hatten ebenfalls die Weiterreise zu planen. Unserer ursprünglichen Idee folgend wollten wir mit der Fähre vom Emirat „Sharjah“, wo sich auch unser Hotel befand, in das iranische Bandar Abbas übersetzen. Aufgrund der langen Wartezeiten am Fährterminal in Sharjah entschieden wir uns dann doch dazu, mit dem Flugzeug nach Shiraz im Südwesten Irans zu fliegen.

Im Anflug auf Dubai sahen wir schon fast die Landebahn als der Pilot nochmal Vollgas gab, die Nase hochzog und die ganze Kiste wieder gen Himmel schüttelte. Als „Gerneflieger“ mit Absturzangst hatten wir einen Moment lang das Herz in der Hose. Zum Glück ging ja alles glatt, auch für das andere Flugzeug was uns zu nah kam. Es war übrigens so nah, dass wir ganz deutlich die Piloten sahen, als die Maschine vor uns einlenkte.

Angenehme 25 Grad Celsius wehten uns tagsüber in den Emiraten ins Gesicht, und so nutzten wir die letzte Möglichkeit in diesem Jahr, um noch einmal Sonne zu tanken. Zwar sind die Emirate nicht gerade für Strandurlaub bekannt, nichtdestotrotz lässt es sich in den zahlreichen Beachparks gut entspannen. Des Weiteren war es recht interessant zwischen Igor, Olga, Natascha und Wladimir zu liegen und das Innenleben russischer Beziehungen zu studieren. Neben den indischen Gastarbeitern, welche übrigens sehr nett und freundlich hier sind, stellen die russischen Touristen die zweit größte Bevölkerungsgruppe in den Emiraten dar. Zwar wechselt diese Gruppe ständig ihre Mitglieder, hält aber insgesamt ihre Anzahl konstant. Ebenfalls fiel uns auf, dass sehr viele arabische Mitarbeiter in den Shopping Malls zwischenzeitlich Russisch gelernt haben, um dem „ja ne panemaju“ (ich verstehe nichts) ihres Gegenüber etwas entgegen zu setzen. Und so haben die Bürger der Russischen Föderation in Dubai die Möglichkeit ein uneingeschränktes Shoppingerlebnis ohne Sprachbarriere zu genießen. Da stört es dann auch nicht, wenn hier alles viel teurer als in Europa oder Asien ist.

Wir hätten es schon vorher wissen können, dass sich auch in Punkto der traditionellen Wüstentouren einiges verändert hat. Zunächst ging es mit dem Jeep eine halbe Stunde durch die Wüste bevor wir ein Verkaufsareal für typische Produkte dieser Region erreichten. Zum Glück waren auf dem Gelände auch ein paar lustige Esel heimisch mit denen wir uns die Zeit vertreiben konnten. Im Anschluss fuhren wir mit einem Jeep durch die Dünen bis wir das „typische“ Beduinencamp erreichten. Dort wartete dann eine zweisprachige traditionelle Veranstaltung (englisch/russisch) auf uns, die allerdings über die Jahre schon viel an Reiz verloren hat. Angie hatte bereits 2005 eine solche Tour unternommen und war etwas enttäuscht. Wir machten das Beste daraus und vergnügten uns beim Kamelreiten und Shisha rauchen. Später ließen wir uns das Essen im Camp schmecken. Insgesamt können wir diese Veranstaltungen nicht mehr uneingeschränkt empfehlen, da es eine  Massenabfertigung ist. Wer hier „Exklusivität“ sucht wird recht schnell feststellen müssen, dass er dafür wohl die Einladung in das Camp eines Scheichs benötigt.

Natürlich sahen wir uns auch noch ein wenig in Dubai um. Da wären zum einen die riesigen „Shopping Malls“ mit „Indoorskihalle“ und Riesenaquarien, das höchste Gebäude der Welt- der „Burj Khalifa“ mit seinen 830m Höhe oder auch die aufgeschüttete Palmeninsel zu nennen. Es lässt sich alles ganz nett anschauen hier, vom Hocker hat es uns aber auch nicht gehauen, da irgendwie keine richtige Atmosphäre aufkommen will. Den Grund sehen wir in dem weitläufigen und unstrukturierten urbanen Siedlungsgebiet von Dubai, dass kein geschlossenes Stadtbild erkennen lässt. Da immer noch sehr viel gebaut wird kann sich dies aber in Zukunft ändern. Uns gefällt es daher weiterhin in Singapur am besten. Nichtdestotrotz lohnt es sich die Emirate mal zu besuchen, denn zu entdecken gibt’s hier allemal etwas, und die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Nach sechs Tagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten stand unsere Abreise an. Mit dem Flugzeug überquerten wir den Persischen Golf und landeten in der Islamischen Republik Iran – unserem nächsten Reiseziel.

Beim nächsten Mal werden wir euch dann erzählen wie es uns dort erging. Bis dahin alles Gute und ganz liebe Grüße…

Eure zwei Weltreisenden

Angie & Thomas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.