Wir schreiben den 23.11.2010. Heute sind wir genau 6 Monate unterwegs und überrascht wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Unglaublich…dabei vergingen die ersten 3 Monate unserer Reise noch dahintrödelnd langsam, die letzten 3 aber schon wie im Flug. Klar; 6 Monate bzw. 183 Tage sind schon eine verdammt lange Zeit, aber wir sind noch lange nicht reisemüde!
Zwischenzeitlich haben wir den amerikanischen Kontinent, d.h. Lateinamerika und die Vereinigten Staaten verlassen…möchten aber doch noch in unserem Online-Tagebuch gebührend Abschied nehmen:
Nachdem wir einen wirklich aufregenden Trip von Uruguay nach Buenos Aires hinter uns hatten (wir haben in unserem letzten Tagebucheintrag darüber berichtet), konnten wir ein wenig in dieser aufregenden, lauten, lebendigen und flippigen Stadt relaxen. Spaziergänge, Restaurantbesuche und Besichtigungstouren durch die City wechselten sich ab…während wir – schon ein bisschen traurig – von Südamerika Abschied nahmen. So reisten auch wir zum meist besuchten Grab dieser Welt und besichtigen die Grabstätte Eva Perons „Evita“. Erstaunlich, einige „Gruften“ auf dem Friedhof glichen wahren Festungen…wirklich bizarr.
Und wie es sich für Buenos Aires natürlich gehört, besuchten wir im Stadtteil Bocas das berühmte Fußballstadion der Bocas Juniors und die bunten Häuser der Immigranten. Ganz nebenbei wurden wir Zuschauer des Straßentangos. Nicht zuletzt widmeten wir uns jedoch unserer größten Freude; bei heiterem Himmel und wunderbarem Sonnenschein in unzähligen Straßencafés sitzen und 1-Liter-Bierchen schlürfen. Hach, das Leben kann so schön sein.
Doch alles half nix…unsere Weiterreise nach Los Angeles war bereits geplant, obwohl wir zwei Weltenbummler ganz gern noch ein wenig länger bei den Latinos geblieben wären 🙁
Und so flogen wir dennoch brav am 3. November nach Los Angeles. Unsere Reise dauerte ganze 23 Stunden. Die Vorfreude überwog trotz aller Strapazen, denn am Flughafen in L.A. trafen nicht nur wir, sondern auch endlich die Mädels ein. Pietschie hatte endlich seine große Flamme Pati wieder. Und ganz nebenbei hatte sich auch Angie`s Schwester Christin kurzfristig entschieden, uns einen Besuch abzustatten. Man war die Freude groß, als sich die beiden Sisters endlich wiedersahen. Gemeinsam machten wir es uns also zu Fünft in unserem Van bequem und auf den Weg in die City, um
1. eine brauchbare, preisgünstige Unterkunft zu finden
2. endlich einen Iced-Mocca bei Coffee-Bean & Tea-Leaf zu schlürfen und
3. ins Staples Center zu düsen.
Denn wir hatten bereits Tage zuvor Eishockeykarten für das Match der L.A.Kings gegen Tampa Bay Lightning ergattert und waren als Old-Weißwasseraner ganz gespannt, wie sich so ein Eishockeyspiel in Übersee gestaltete. Nun gut; die Show war ganz berauschend, aber die Stimmung in unserem guten alten Eisstation daheim ist um ein Vielfaches besser. Wir konnten das Ganze unter Dabeigewesen, Gesehen und ganz nett verbuchen.
Nach dem Spiel hatten wir dann auch endlich ein ganz nettes Motel gefunden, was uns für die nächsten Nächte Unterschlupf bot. Puh, wir waren alle auch ganz schön fertig…ohne Schlaf und viele Stunden im Flieger – das haut selbst den stärksten Reisegeist irgendwann um. Und schließlich hatten wir auch für die nächsten Tage volles Programm geplant. So besuchten wir – wie so oft – die Universal Studios in Hollywood, schlenderten auf dem Hollywood Blvd. umher, schlichen um die schicken Villen der Reichen und Schönen in Beverly Hills und genossen tolle Aussichten vom Griffith Park. Naja…und so ganz ohne shoppen sollten die Jungs auch nicht davonkommen. Im Outletparadies von Carmelo wurden schließlich Mädchenträume wahr 🙂
So ganz langsam mussten wir uns also verabschieden, um auf unserem Worldtrip weiter nach Ozeanien zu reisen – dabei wurde natürlich auch die ein oder andere leise Träne vergossen. Doch es wartete bereits das nächste große Abenteuer auf uns: die Südsee. Mehr darüber jedoch in unserem nächsten Bericht.
Hier noch ein paar Statements zu unserem Lateinamerika-Abenteuer:
Wir sind am 3. Juni erstmals in Guatemala gelandet, um in diesem wunderschönen Land Spanisch zu lernen. Dabei waren wir auch ganz erfolgreich; Thomas kann sich mittlerweile ganz gut verständigen und Angie spricht nahezu perfekt.
Von Guatemala führte uns unser Weg mit Bus, Boot und Bahn durch Zentral- und Südamerika bis nach Buenos Aires. Wir haben damit auf dem Landweg per Bus insgesamt 14.800 km zurückgelegt, 275,25 Stunden bzw. knapp 11,5 Tage im Bus verbracht und viel erlebt. Wir sind stolz, dass wir aus Zeitgründen gerade mal zwei Kurzstrecken mit dem Flieger zurückgelegt haben.
Unsere Reise durch Lateinamerika war wirklich ein traumhaftes Erlebnis, an welches wir gern und oft zurückdenken.Wir haben dabei wunderbare, herzliche Menschen getroffen, eine atemberaubende Natur und tolle Städte kennengelernt.
Unsere Top-Destinationen waren:
1. Kolumbien
2. Kolumbien und
3. Kolumbien
Ja wirklich, Kolumbien war unser schönster Länderstopp und beneiden ein wenig Miranda, die immernoch in Medellin verweilt. Liebe Miranda, wenn du noch ein bisschen wartest – wir kommen bestimmt zurück 🙂
Darüber hinaus haben uns ebenso Guatemala, Panama, Paraguay sowie Uruguay sehr gefallen – was nicht nur an den liebenswerten Menschen liegt, die wir dort getroffen haben. PS: Liebe Rosi, lieber Bernd – wir hoffen, es geht euch beiden gut. Wir denken oft an euch zwei und die schönen Tage in eurem kleinen Paradies zurück.
Nichts desto trotz möchten wir nun hier in Ozeanien unsere Reise fortführen und genießen. Auch wenn wir nun nach 6 Monaten Reiseerfahrung wissen, dass uns das Reisen in westlichen Ländern weniger Freude bereitet. Schwellen- und Entwicklungsländer halten größere Erlebnisse für uns bereit. Auch ist dort der individuelle Backpackergeist noch vorhanden und wir können mehr bewegen. Das reizt uns weiterhin und lässt uns mit Vorfreude auf Asien und Afrika blicken, wo wir uns wieder und verstärkt Freiwilligen- oder unseren eigenen Projekten widmen wollen. Dennoch wir sind uns sicher: In Lateinamerika waren wir nicht das letzte Mal – wir kehren auf jeden Fall zurück!!!
Eure Weltenbummler