Location: Cahuita / Karibische Küste
Wetter: schwül und heiß, ein bisschen windig – aber nur vom Ventilator 🙂
Zeitunterschied: – 8 Std.
Zunächst einen ganz lieben Dank an all die Gratulanten, die meinen Geburtstag nicht vergessen haben. Ich habe mich riiiiiesig über die vielen, lieben Glückwünsche gefreut!!!
Wir hatten einen wunderbaren, entspannten Tag in Tortuguero am Meer und haben ein wenig gefeiert… Nun sind wir im karibischen Süden „gestrandet“.
Nachdem wir in der vergangenen Woche erlebnisreiche Tage im Santa Elena Nationalpark und in Monteverde bei Tierbeobachtungen verbracht haben, sind wir über Land und mit dem Boot nach La Fortuna getuckert. Die Natur auf unserer 3-stündigen Reise gab ihr Bestes und war atemberaubend. Während der Überfahrt auf dem Lago del Arenal donnerte und „tobte“ der gleichnamige Vulkan „Arenal“. Wir konnten vom Boot eine weitere Erruption – diesmal nicht nur hören, sondern auch aus der Nähe sehen. In La Fortuna angekommen, gabs gleich mal die erste bittere Pille…alle Hotels und Behausungen unverschämt teuer. Nach ein paar Spaziergängen durch die City war uns das auch klar: die Gegend wurde von tausenden Amis bevölkert. Nicht, dass wir was gegen unsere Freunde hätten, aber das war uns dann doch zuviel. Und…es gibt ja solche und solche. Wir fanden eher den Durchschnitts-Bürger mit pauschalisiertem Urlaubsvergnügen vor. Echt anstrengend…wenn nicht sogar ätzend. Nach langer und schweißtreibender Suche haben wir dann doch noch ein Dach bzw. Bett im Arenal Backpackers gefunden. Für einen „Horrorpreis“ nahmen wir Platz in einem 8-Bett-Dorm, aber mit Klima und Bad. Problem waren nur unsere Zimmergenossen…na??? Klar, Amis. Aber nicht etwa nette, gebildete – wie wir sie zuvor in unserem Bus getroffen hatten – nein eben der Durschnitts-Bürger. Ihr wisst schon, was ich meine. Nun gut…die Damen hatten wohl noch einen recht netten Typen in Nicaragua „aufgerissen“ und diesen auch gleich mitgebracht. Anstrengend eben. Aber alles war gut, wir haben den Pool und den Außenbereich genossen…unser Hostel stellte sich nämlich als ziemlich nobel heraus. Am Abend waren wir dann mit einer kleinen Gruppe netter, lustiger Damen aus Kolumbien am Fuße des Arenal und bestaunten sage und schreibe 5 Erruptionen und fließende Lava (leider sind die Fotos nix geworden – aber die Bilder in unseren Köpfen sind traumhaft). Danach brauchten wir dringend eine Abkühlung und fanden diese leider nicht in einer der HEISSEN, natürlichen Quellen nach einem kurzen Fußmarsch. Es war aber superschön und unsere kleine Gruppe recht lustig 🙂
Am nächsten Tag machten wir dann einen groben Fehler. Es lockte das Angebot und damit uns in die Baldi Hot Springs. Die Anlage ist wunderschön am Fuße des Vulkans und mit Blick zu diesem gelegen. Dennoch ist sie für unsere Freunde…richtig die Amerikaner zur reinen Bespaßung angelegt. Also nix mit wirklich groß entspannen. Naja, wir habens trotzdem genossen..bis zur Raubtierfütterung. Unser Fehler lag wohl darin, dass wir Tickets mit Abendessen gekauft hatten. Gesagt…getan. Wir hatten bereits mächtig Hunger und machten uns ins Restaurant auf und waren gepannt. Leider fanden wir uns in einem Turnhallen-ähnlichem Gebäude wieder und nahmen dort zur Speisung Platz. Naja, das Essen war minder gut, der Service miserabel und das Menschenkino beim Einfall der Tourigruppen grandios. Wir konnten es nicht fassen…und haben uns das ganze Schauspiel hunderter, hungriger, wilder Menschen eine ganze Weile angeschaut. Irgendwann war uns klar: wir müssen hier weg. Und so packten wir am darauffolgenden Tag unsere Rucksäcke, schulterten diese und rückten aus zum nächsten Busterminal. Dort trafen wir Chris aus Neuseeland und seine Freunde wieder. Wir hatten von ihnen zwei Tage zuvor tolle Tipps für unseren Tripp in Neuseeland erhalten…und sind nun gespannt, ob wir dort wirklich auf Chris‘ Eltern treffen…
Nun gut, wir wollten nach Tortuguero in den Nationalpark. Dorthin fahren keine Autos. Man muss ein Boot nehmen und kann im Dorf Tortuguero wohnen. Wie vermutet, wollte uns jeder Tourenverkäufer natürlich klar machen, dass es nicht möglich sei, auf eigene Faust dorthin zu reisen. Klar, wir sollten ja auch 2 Shuttle-Tickets für je 40! Dollar kaufen. Nee, haben wir uns gedacht – das packen wir auch solo. So sind wir eben am Samstag um 7 uhr morgens mit Sackl und Packl in den ersten Bus gestiegen und haben eine seeeehr lahme und lange Busfahrt auf uns genommen. Wir haben 5 Mal den Bus gewechselt und ein Boot über den Fluss ab La Pavona genommen. Nach insgesamt 11 Stunden (der Shuttle hatte mit 6 geprahlt), 140 km Busfahrt und je 11,50 Dollar haben wir trockenen Fußes Tortuguero betreten und nach ein bisschen Suche und Hilfe eines „Schleppers“ ein nettes Hotel direkt am Strand der karibischen Küste gefunden. Hier haben wir uns erstmal richtig breit gemacht und die Natur entdeckt. Bereits beim nächsten Morgenspaziergang fanden wir in der Nähe unseres Hotels Spuren riesiger Meeresschildkröten, die in der Nacht zur Eiablage aus dem Meer kommen. Noch ein eigenes Wort in Sachen Naturschutz: Wir haben verzichtet, an einer geführten Nachtwanderung zu diesem Spektakel teilzunehmen. Wer will schon als Mensch, dass tausende Zuschauer bei der Geburt dabei sind. Diese Tiere sollen in Frieden und einer gesunden Umwelt leben – wir verzichten da gerne auf Nachtwanderungen, Taschenlampen-Licht (was ohnehin nicht erlaubt ist) und ein paar Erinnerungsfotos. Wir können uns dieses Naturschauspiel ganz gut in unseren Köpfen vorstellen. Somit verlebten wir einen ruhigen Sonntag am Strand und in der Umgebung, feierten bei Bier und Meeresrauschen in meinen Geburstag und begaben uns in diesem in der Frühe auf eine Kanu-Tour. Mit dem Kanu schipperten wir die Flüße im Nationalpark entlang und sahen ein paar niedliche Tierchen…darunter Faultiere, Affen, Leguane und Kaimane. Alles in allem ein toller Morgenausflug, wenn da nicht wieder die vielen Pauschaltouristen mit den Motorbooten wären – sowas müsste echt verboten werden. Die Bespaßung steht zwischenzeitlich leider in Costa Rica an erster Stelle – als ich vor 8 Jahren das erste Mal hier war, stand die Natur noch im Vordergrund. Mit dem Einfall der vielen (Pauschal)-Touristen hat sich das leider verändert. Nachdem wir Tortuguero nach ein paar entspannten Tagen den Rücken zukehrten, haben wir uns wiedermal ganz langsam mit dem Public-Bus an die karibische Südküste vorgetastet. Vielleicht können sich Einige unserer Reisebegleiter noch erinnern: hier hatte ich vor 8 Jahren buchstäblich einen Stein am Kopf und mir ’ne tolle Narbe als Erinnerung nach Hause gebracht. Alles schon vergessen und vergeben…und gut verheilt. Nun gut, den Ort des Geschehens kann ich nun sowieso nicht mehr ausmachen. Erstens war ich damals gleich mal „benebelt“ und heute ist hier alles anders. Diese tolle Küste – insbesondere am Ende in Richtung Panama ist zwischenzeitlich zugebaut. Dort wo einst ein Dschungelpfad zu unsrer Zeltlodge führte, strotzt heute eine Asphaltstraße, dort wo einst bewucherter Dschungel war, stehen heute Hotels, Restaurants, Tourshops und Souvenirläden…Seit an Seit. In den Straßen kann man Unmengen von Marihuana kaufen – was wir nun absolut nicht wollen und an vielen, schönen, überteuerten Touriausflügen teilnehmen. Das ist nun wirklich nichts für uns. Zudem sind die Preise in Costa Rica ziemlich gestiegen und das Angebot und der Service ihr Geld nicht wert. Diese Art der Touriabzocke wollen wir nicht länger unterstützen – nach fast 2 Wochen haben wir uns entschieden, Costa Rica zu verlassen und nach Panama zu reisen. Von dort wollen wir dann irgendwie nach Kolumbien weiter – zwei Länder, die wir bisher überhaupt nicht auf unserer Liste hatten. Aber dafür haben wir Costa Rica „gestrichen“. Die Natur hier in Costa Rica ist noch immer wunderschön, aber hier fehlt uns einfach Flair und Herzlichkeit…Dinge, die wir in Guatemala jeden Tag erleben durften. Wir sind gespannt, wie uns Panama in den nächsten Tagen empfängt…
Alles Liebe und bis bald
Eure Weltreisenden
Hola,
seit ein paar Tagen verfolgen wir eure Reise! einfach toll. Soweit haben wir es noch nicht geschafft.
Dafuer leben wir schon einige Jahre in Paraguay.
Uebrigens, wir waren auch mal Weisswasseraner.
Wir wuenschen euch noch viel Spass auf eurer Weltreise.
muchos saludos
Bernd und Rosi