Tigersprung nach Singapore

Location: Singapore
Wetter: heiß, teils sonnig, schwül und mit täglichem Regenguss (ca. 15 Uhr)
Zeitunterschied: +7 Std

Wir sind auf dem Kontinent des Lächelns angekommen! Das Lachen konnten wir aber schon in Australien seit dem Abflug bestaunen. Da wir für diese Strecke auf eine hiesige Fluggesellschaft zurückgriffen hatten, war uns das Lächeln bereits auf dem Flug hold. Des Weiteren konnten wir diesen Trip im A 380 genießen. Angie mehr als ich, da das Fliegen nicht so meine Sache ist. Nichtdestotrotz war es ein schönes Erlebnis in diesem Riesenvogel… und wie bereits angeführt…sehr sehr nett.


Nach unserer Ankunft auf dem wirklich schönen Flughafen in Singapore ging das Lächeln weiter. Die nette Azubi am Informationschalter der Stadt hätte uns, so denken wir, auch noch persönlich in die Stadt begleitet, um uns unser Hostel zu zeigen. Der Service war wirklich hervorragend. Zuvor hatten wir jedoch eine nette Verabschiedung erledigen müssen. Wir waren auf Hinweis anderer Traveller zur hiesigen Post gegangen, welche sich natürlich auch im Flughafen befand, und haben dort ein Paket aufgegeben. Zum Glück hatten wir zuvor den größten Karton gewählt, sodass die 12,5 kg Kleidung, Bücher, Zelt und Krimskrams Platz hatten. Unsere Rucksäcke lassen sich seitdem um einiges besser tragen, haben aber immernoch gut 16 kg Gewicht. Nachdem auf dem Airport alles erledigt war, fuhren wir mit der modernen MRT (S-Bahn) in die Stadt und bezogen in der Nähe von Chinatown Quartier. Ein wirklich schönes kleines Hostel. Wenn ich euch nun sage, dass wir in einem 26-Betten umfassenden Raum geschlafen haben, werden einige die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Männer dürften sofort an ein Bundeswehr Feldlager denken. Weit gefehlt. Selten hatten wir einen so ruhigen, beschaulichen Raum in dem so viele Menschen lebten, bezogen. Aufgrund der gegenseitigen Rücksichtnahme sowie der fast perfekten Organisation kam sich eigentlich niemand in dieser umgebauten 5- Zimmer Wohnung auf 150 m² in die Quere. Schon am Abend unserer Ankunft machten wir uns auf die Socken in die Stadt. Wir erkundeten die Gegend rund um unsere Unterkunft, zum anderen trieb uns der Hunger, vor allem mich, nach draußen. Nach einem Spaziergang fanden wir dann auch eine landestypische Schankwirtschaft die uns zum ersten Mal Asien so richtig schmecken ließ.
Am nächsten Tag schnürrten wir dann unsere Wandersandalen, um in Singapur so richtig einzutauchen. Wie überall in Asien herrscht auf den Straßen ein ständiges geschäftiges Treiben. Wir spürten aber sofort, dass sich dieses Treiben im Vergleich zu anderen asiatischen Städten, die weniger stark entwickelt sind, unterscheidet. Wir hatte den Eindruck, dass alles irgendwie organisierter und in geregelteren Bahnen abläuft. Hinzu kommt noch das Erscheinungsbild dieser hypermodernen und cleanen City im Herzen Asiens. Alles zusammen lässt das Bild eines asiatischen Musterschülers entstehen, dem es aber auf keinem Fall an Charme fehlt. Es ist schon beeindruckend, was die Menschen hier auf der 40 x 25 km großen Insel aus dem Boden gestampft haben. Unser Weg führte uns in den kommenden 6 Tagen kreuz und quer durch die Stadt. Von der modernen Seite Singapores gefiel uns besonders  der Marina Bay Sand Komplex. Das neue Wahrzeichen der Stadt ist ein riesiges Hotel bestehend aus drei Towern, welche in luftiger Höhe durch ein querliegendes „Schiff“ verbunden sind. Am Fuße des Hotel wird gerade ein riesiger Shoppingkomplex fertiggestellt. Beim Durchlaufen der Anlage wird sofort deutlich, dass hier LUXUS gross geschrieben wird. Da wir gerade beim Thema Shopping sind.  Wer sich gern totshoppen möchte, ist in Singapore bestens aufgehoben. Die Anzahl an riesigen Einkaufstempeln scheint schier unbegrenzt. Selbst Angie ist hier verzweifelt. Ebenfalls fiel uns auf, dass die moderne Seite, welche übrigens einem ständigen Wandel unterworfen ist, geschickt mit alter Bausubstanz verknüft wird. Man muss zwar manchmal etwas genauer hinschauen, um die Flecken zu finden, aber sie sind vorhanden. Natürlich gibt es dann auch die Gebiete wie Chinatown oder Little India, welche sich nur schwer in eine der beiden Kategorien einordnen lassen, da sie aus einem Gemisch 60-ziger Jahre Architektur gepaart mit der jeweiligen landestypischen Konsumausstattung bestehen. Beim Eintauchen in diesen Zonen vergisst man schnell mal wo man sich eigentlich befindet. Doch halt, ganz schnell ist man wieder da wo man sich wähnte – ein netter Mönch aus Nepal spricht uns an und erzählt uns, er ist auf Urlaub in Singapore und das mitten auf dem indischen Markt.  Schnell hat er seine Visitenkarte gezückt und erklärt uns, dass wir herzlich willkommen in seinem Tempel sind, falls wir mal in Kathmandu sind. Ein nettes Lächeln und er schritt von dannen. Lama Palden.. wir werden kommen. In diesen Momenten sagt Angie dann immer zu mir, „Das ist der eigentliche Grund des Reisens“, lächelt mich an und freut sich aus tiefstem Herzen. Zurück zu Singapore. Auch die Menschen von hier stehen dem in nichts nach. Sie sind sehr höflich und zuvorkommend, hilfsbereit und stehts interessiert, was einen so nach Singapore treibt. Soweit zu den Kopfnoten. Und wirklich, kommt man mit den Menschen ins Gespräch, und das geht oft sehr schnell, entsteht daraus meist kein oberflächliges Gespräch. Das Interesse an der anderen Kultur scheint den Menschen hier innezuwohnen. Bei einem weiteren Ausflug auf eine Singapore vorgelagerte Insel mit Namen Sentosa – ein riesiges Vergnügungsparadies- lernten wir Janet Foo kennen. Eine alleinerziehende Mutti. Während ich mit dem „Kleinen“ zwischen den Wasserfontainen tobte unterhielt sich Angie angeregt mit Janet und erfuhr dabei viel über das Leben in Singapore aber auch die kleinen und großen Probleme einer Mami. Auch dies ist einer der Momente an den man sich, so glauben wir, immer erinnern wird.
Ein weiteres wichtiges Thema muss auch noch angeschnitten werden. Das Essen. Endlich gibt es wieder etwas gescheites zu günstigen Preisen zu essen. Auf der Suche nach den typischen Hawker Centern haben sich bei uns schnell ein paar Favoriten herauskristalisiert. Zu nennen wäre da z.B. das Lau Pa Sat im Bankenviertel. Hier ist wieder die Verbindung zwischen alt und neu hautnah zu bestaunen. Zwischen den riesigen Bankentürmen liegt sanft eingebettet der große Pavillion dieses Hawker Centers. Die sternförmig angeordneten Stände halten ein reichhaltiges Repertoire an köstlichen asiatischen Speisen aller Couleur vor. Ob Bänker, Bauarbeiter oder Traveller, hier essen alle Seite an Seite. Trotz des wuseligen Treibens fühlt man sich wie in einer Oase der Ruhe. Mal ein paar Minuten innehalten, der Blick ins Leere oder wie oft hier… aufs Handy… bevor einen der Alltag wieder einholt.
Noch ein Thema was auffiel. Das Mobiltelefon. Wüssten wir es nicht besser, man hätte denken können, die Geräte sind den Menschen an den Händen angewachsen. Ob ganz jung oder über 60 Jahre alt, das Handy ist stets present. Es ist ein Sinnbild dieser modernen Gesellschaft – aber beim Laufen auf der Straße stört es schon gelegendlich wenn die Menschen nicht sehen wo sie hinlaufen.
Die Stadt hat uns gefangen mit ihren so verschiedenen Seiten und den so liebenswürdigen Menschen. Wir sind wieder angekommen… da wo reisen noch richtig Spass macht. Und das war erst der Anfang hier in Asien. In den nächsten Wochen werden wir uns nach Indonesien begeben und dort von Sumatra nach Süden reisen und von Insel zu Insel hoppen. Singapore halten wir in unserem Herzen fest, denn im Mai werden wir zurückkehren, um der Perle an der Straße von Malaka einen weiteren Besuch abzustatten.

Bis demnächst aus Indonesien

Eure Angie & Thomas

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